Partikel gibt es wie Sand am Meer. Vom lateinischen Wort particulum abgeleitet, was übersetzt so viel wie »Teil« bedeutet, handelt es sich dabei größtenteils um Feststoffe, die im Maßstab sehr klein sind. Chemisch betrachtet kann es sich jedoch ebenfalls um Flüssigkeitstropfen in einer Emulsion handeln, also einem Kolloid. Dies wiederum bezeichnet einen Stoff, der sich vom kontinuierlichen Umgebungsmedium durch eine Phasengrenzfläche unterscheidet. Messbar wird die Anreicherung von Partikeln in einem Medium durch die Partikelkonzentration. Diese sogenannte Stoffmengenkonzentration ist eine physikalisch/chemische Gehaltsgröße zur quantitativen Beschreibung eines Stoffgemisches. In der Regel gilt: je höher die Konzentration eines Stoffes in einem Trägerstoff, desto höher sein Einfluss. Abgesehen von der technischen Beschreibung von Stoffgemischen spielen Partikel ebenfalls im täglichen Leben eine immer größere Rolle. Die Rede ist von der Luftverschmutzung, welche ein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellt. Die in diesem Artikel beschriebene elektronische Partikelmessung beschreibt somit eine Präventivmaßnahme zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen.

Statistisch sterben jährlich rund 800.000 Menschen allein in Europa aufgrund verschmutzter Atemluft. Das Thema Luftverschmutzung verkürzt demzufolge das Leben jedes Einzelnen um durchschnittlich zwei Jahre. Was kann dagegen getan werden? Bei der Beschreibung eines Partikels ist nicht nur deren Größe von entscheidender Natur. Die Zusammensetzung des Teilchens spielt ebenfalls eine große Rolle. Neben Wasserdampf oder allgemein Aerosolen in der Luft zählen dazu Staubpartikel, Schwefel- und Stickstoffverbindungen sowie jede andere Form von anorganischer und organischer Materie. In diesem Zusammenhang sind Bakterien, Keime und andere Lebensformen ebenfalls Partikel, die durch entsprechende Filtertechnik aus der Atemluft gefiltert werden. Allein in der Stadtluft tummeln sich derzeit zwischen 15 Millionen und 100 Millionen Teilchen pro Kubikmeter Luft. Die rasante Zunahme von Herz-/ Kreislaufbeschwerden, hervorgerufen durch Atemwegserkrankungen, muss somit entgegengewirkt werden. Der erste Schritt in dieser langen Kette an Maßnahmen ist der Partikelnachweis durch die elektronische Partikelmessung.

Wird die Umgebungsluft auf Verschmutzungsgrad und Partikelkonzentration überprüft, ist die Partikelform und Partikelgröße von entscheidender Natur. Mit dieser Gewichtung wird die Luft zunächst in sogenannte Partikelreinheitsklassen vordefiniert. Diese darf laut Norm nicht überschritten werden. Um ein Partikel exakt zu beschreiben, sind verschiedene Messmethoden von Relevanz: die statische sowie dynamische Bildanalyse zur optischen Partikelbestimmung, die gravimetrische Messung zur Gewichtsbestimmung sowie das Diffusion Charging. Damit ist der Praktiker in der Lage, die Partikel hinsichtlich Partikelanzahl, Partikelgröße und Partikelgewicht genau einzuordnen. Garant für diese Vorgehensweise sind in der Partikelmesstechnik elektrotechnische Hochleistungsgeräte für die elektronische Partikelmessung. Dabei kann es sich sowohl um Luftpartikel- oder Flüssigpartikelzähler handeln. Des Weiteren kann die Partikelkonzentration via Masseverteilung im Medium berechnet werden. Neben der direkten Messung des Partikelgewichtes wird zur Bestimmung der Mengenkonzentration ebenfalls die Licht- oder Laserbeugung angewandt. In diesem Zusammenhang sprechen Spezialisten vom »Reinraum Monitoring«, damit Sie auch morgen wieder frei durchatmen können. 

Teilen